Donnerstag, August 31, 2006

Daheim ist's doch am schönsten!

Zum Vergleich die Verhältnisse in China:

Die Arbeitszeiten sind hier furchtbar. Die Luft ist verdreckt. Ständig Verkehrsstaus. Wenn ich abends nach Hause gehe, trefe ich auf der Strasse so kuriose Gestalten wie z.B. ein Mann mit nacktem Oberkörper und keinen Armen, Gesichtsverletzungen und starken Verbrennungen auf der Haut. Eine Familie schläft mit ihren Kleinkindern in einem Bauschutthaufen am Strassenrand. Oder, ein Mann legt seine tote Mutter vor die U-Bahnstation und bettelt um Geld für die Bestattungskosten. Dabei hebt er die Arme in Himmel, macht schnelle Verbeugungen vor der toten Frau und schreit... Vielleicht ist die Frau aber auch nicht tot und tut nur so. Und wer weiss, ob es wirklich seine Mutter ist.


Ich selbst hab in der U-Bahn in Peking einen Bettler mit Verbrennungen gesehen, die von heissem Öl herrühren. Er hatte sein (oder irgendein) Kind dabei, welches auch von ihm gänzlich mit Öl übergossen worden ist. Das war eine Massnahme, um mehr Mitleid zu erregen und mehr Kohle erbetteln zu können. Da die Pekinger wissen, dass er selbst sein Kind mit Öl übergossen hat und dass es kein Unfall war, geben sie ihm kein Geld mehr. Jetzt finanzieren nur noch unwissende Touristen das leidende Kind.

Und Bettlerinnen, die ihre kranken Kinder an den Strassenrand legen, sieht man massenhaft. Es lohnt sich eigentlich immer, sich seine Reste in den Restaurants einpacken zu lassen und einfach so jemand an der nächsten Strassenecke in die Hand zu drücken. Ich glaub, ich hab dort in meinem Urlaub mehrere Leute nur mit meinen Resten durchgefüttert.