Donnerstag, April 22, 2010

Test: Gastroback Design Juicer Pro

Weil mich meine Äpfel dauernd so darbend und fordernd anblickten und dabei immerfort die Message transportierten: "Iss mich!", ich mich daraufhin aber immer mehr zurückzog, ob der verschrumpelnden Haut, die mich gar nicht mehr anmachte, obgleich ich aufgrund meiner Erziehung (die Oma ließ nie was verkommen) möglichst danach trachte, alles irgendwie einer Nutzung zukommen zu lassen, habe ich mich entschlossen, mir einen Entsafter zu kaufen.
Aufgrund der schon gemachten positiven Erfahrung meiner Schwester mit solchen Geräten, habe ich mich auf den Weg in ein bekanntes Elektronik-Geschäft gemacht, um mir ein solches zum Entsaften zu holen. Im Internet hatte ich mir eine grobe Vorstellung von einer solchen Maschine gemacht und war mit einer Preisvorstellung von 199€ dort aufgelaufen. Umso größer war die Überraschung, als ich von einem aufgehängten Riesenpreisschild von 139€ quasi erschlagen wurde. Dann wieder im Wechselbad der Gefühle wurde ich durch das auf der Packung angebrachte Preisschild von 149€ kurz aus meinen Schnäppchenjägerphantastereien rausgeholt, bevor ich in harte Preisverhandlungen mit der Verkäuferin in der Hausfrauenabteilung besagten Elektronikmarktes einstieg.
"Für 139€ nehm' ich die Maschine mit!", kündigte ich halsstarrig an, worauf die geschickte Verkäuferin, den Verkaufsvorgang mit: "Ja, dann sind wir mal nicht so!" quittierte.
Ich mach jetzt mal einen Sprung wie bei fast forward in der Geschichte, spar mir das mit Auspacken und Anleitung lesen und spring sofort zum eigentlichen Test, dem Entsaften meiner 8 schon grenzwertig schrumpelig seienden Äpfel:


Das ist die Maschine: der Design Juicer Pro von Gastroback. Alles was man machen muss, ist die Äpfel oder das Obst in den Befüllungsschacht reinwerfen, nachdem man es gewaschen hat. Mit leichtem Druck wird das Zeug entsaftet und das übrige Zeug fliegt in den Auffangbehälter. Später hab ich festgestellt, dass ich da auch einen kleinen Gefrierbeutel hätte rein tun können, wie es auch in der Anleitung steht - egal, der ganze Kram ist jetzt in der Spülmaschine.


Aus 8 Äpfeln hat das Ding etwa 1,3l Saft rausgeholt. Enorm. Und sehr klar. Zum ersten Mal hab ich meinen eigenen Apfelsaft hergestellt und ich muss sagen, er unterscheidet sich von gekauftem sehr. Habe mich zunächst darüber gewundert, wie klar er doch ist. Und vom Geschmack kann man sogar die Apfelsorte erkennen. Das war neu für mich. Bis dahin ist das Gerät ein 5 Sterne Teil.
Nun habe ich auch nochwas zu meckern:
1. Vom letzten Apfel bleibt ein so wie ich finde ziemlich großer Rest, da die Tube mit der man auf das Obst und Gemüse drücken kann, nicht ganz bis auf die Reibe reicht.
2. Die Verarbeitung auf dem empfindlichsten Bauteil der Reibe ist mir nicht genau genug. So halten 3 Senkkopfkreuzschlitzschrauben das Reibesieb und wie der Name sagt, sollten die eigentlich ordentlich versenkt sein, die Köpfe stehen aber raus, was heißt, dass sich Gelegenheit bietet, dass sich Schmand drunter setzt. Wenn auch nur hypothetisch, da das Zeug bei mir immer schnell in der Spülmaschine landen wird. Was auch noch mit den Schrauben zu tun hat: ich mag keine verzinkten Schrauben und diese sehen mir ganz danach aus, ich glaube an der Stelle hat man einfach gespart. Design im Namen führen heißt für mich auch bis in die allerletzte Schraube und das sieht einfach nicht danach aus.
Ich glaube, Punkt 1 lässt sich vielleicht nicht vermeiden und wird auch bei anderen Entsaftern so sein, aber Punkt 2 stört mich irgendwie doch sehr, da es ein kleiner aber unschönes Detail ist, was man leider etwas schnoddrig behandelt hat. Das stört den ansonsten sehr guten Gesamteindruck! Schade. Und der Preis ist natürlich sensationell!
Trotzdem 4/5 Punkten.

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