Samstag, Oktober 03, 2009

Buch der Woche: Das Gegenteil von oben

Nicht so brutal wie "Die Verblendung" von Stieg Larsson kommt Oliver Uschmanns "Das Gegenteil von oben" daher. Eigentlich nur als Interims-Buch gedacht, zwischen den Wachen-Folgen der Terry Pratchett-Reihe, die ich gerade lese, hat es sich als das Ultra-Highlight schlechthin erwiesen!
Vergleichbar ist es in etwa mit Nick Hornbys "Slam!", da es mehr oder weniger auch im die Gedankenwelt eines 15-jährigen Jungen geht, der sich verliebt, mit der Spielkonsole spielt und das Nachbarhochhaus beobachtet. Klingt nun alles ganz harmlos und nach 08/15-Geschichte, ist es aber nicht, denn Dennis ist ein besonders aufgeweckter Junge und in der Lage, stante pede detailreiche Geschichten zu erfinden, wenn er durch entsprechende Themen, die meistens in der Schule von seinem Erdkunde und Geschichtslehrer angeschnitten werden, dazu angestachelt wird.
Durch seine Beobachtungen weiß er genau Bescheid, was im Nachbarhaus geschieht und versucht das Schicksal der Leute dort zu lenken, indem er ihnen Briefe schreibt: Mahnende code red, warnende code yellows oder aufmunternde code greens.
Das Buch ist spannend von der ersten bis letzten Minute und hat mich mehr gefesselt als viele Thriller in letzter Zeit. Was mich zusätzlich innerlich hat jubeln lassen war ein Kurzauftritt von Hartmut und seinem Kumpel, der der Cousin von Dennis ist.
Daneben ist das Buch gesprenkelt mit Star Wars Zitaten, Weisheiten a la Matrix und der Frage, was nun Wirklichkeit ist. Für mich der Höhepunkt in dem Buch: die Besprechung des bekannten Experiments: "Schrödingers Katze" mit Ingo, dem Videothekar, der angeblich Physik in Erlangen studiert. Das Buch ist erste Sahne, kann ich nur jedem Empfehlen, der sich schon bei den anderen Uschmann-Büchern schlapp gelacht hat und sich an der Gedankenwelt dieses Jungen beteiligen möchte.
So, dann kann es wieder weiter gehen mit Pratchett, als nächstes ist "Der fünfte Elefant" dran.

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