Mittwoch, Mai 26, 2010

Buch: Hummeldumm

T. Jaud ist vielen schon bekannt von den Büchern Vollidiot, Resturlaub oder Millionär.
In Hummeldumm schickt Jaud das Pärchen Sina und Matze in den Namibia-Urlaub. Wie zu erwarten, läuft dabei nicht alles glatt und die beiden zerstreiten sich.
Jaud ist für das Buch viel gescholten worden, auch in den Kommentaren bei den Buchbewertungen auf Amazon steht, dass das Buch schlechter sei, als die vorigen, platter und das zudem mit Cliches über Ausländer gespielt werde.
Ich meine, wer das so sieht und das Buch derart durch den Kakao zieht, liegt völlig falsch. Natürlich bedient sich das Buch über weite Strecken nur der gesprochenen Sprache, die in diesem Fall fast ausschließlich Dialekt ist, aber gerade das verleiht den Charakteren ihre Unverwechselbarkeit und Tiefe. Ich finde, dass die Leute gekonnt und absolut schonungslos lebensecht dargestellt sind und das ist gerade die Kunst. Wenn man massenweise bedeutungsschwangere Sätze hören möchte, ist man mit einem Klassiker besser bedient. Hierbei handelt sich jedoch um 100% Unterhaltungsliteratur und da ist man gut beraten, wenn man zugreift, wenn einem auch schon die anderen Bücher von Jaud gefallen haben.
Übrigens machen die Protagonisten einen tiefgreifenden Wandel in der Geschichte durch, da man sie für ihr Verhalten durchaus hassen kann, was mir aber sehr gut gefällt.
Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen und es hat seinen Zweck 100% erfüllt, in dem es mich auf meinen Zugfahrten glänzend unterhalten hat.

Bleibt nur der Wunsch, sich auch mal Namibia anzusehen, das scheint eine wunderbare Landschaft zu sein. Die Wüstenstiefel dazu habe ich mir ja schon zugelegt.

NAMÍBIA

NAMÍBIA von Rui Ornelas bei Flickr

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