Mittwoch, August 26, 2009

Buch: Voll im Bilde

Und schon bin ich wieder so oft mit dem Zug von A nach B gegurkt, dass ich den nächsten Roman von Terry Pratchett ausgelesen habe!
Dieses Mal wird Hollywood aufs Korn genommen. In Ankh-Morpok heisst es natürlich Holy Wood. Die bewegten Bilder werden erfunden und Ginger und Victor haben einige Abenteuer zu bestehen, die Zeit und Raum krümmen. In den Drehkurbelkästen sitzen wie zu erwarten Kobolde, die natürlich zu schnellem malen genötigt werden müssen. Da ziemlich viele Bilder auf das von den Alchimisten erfundene, durchsichtige Material malen zu können, sitzen gleich 6 von Ihnen im Kasten. Ein Salamander, der den ganzen Tag in der Sonne sitzt und in der Dunkelheit dann Licht abgibt, fungiert als Lichtquelle, um die Bilder dann später auf einer Leinwand vorzuführen.
Was ist nun der Plot? Nun, "etwas" das mit Holy Wood zu tun hat, bedroht die Menschen von Ankh-Morpok und Schein und Wirklichkeit geraten durcheinander.
Das Witzige an dem Buch ist, dass nicht nur die Kinowelt auf die Schippe genommen wird, sondern auch einige bekannte Filme mit verwurschtelt werden. Kennt man einige der Klassiker, wird man sie bestimmt in der Handlung des Films verwoben - oft mit leicht abgewandelten Rollen - wiederfinden.
Ich fand den Roman recht witzig, lesenswert und zum Schluss hin sogar recht spannend, vor allen Dingen auch deshalb, weil die Vorstellung des Endes aus der verwobenen, bekannten Handlung immer wieder mit der neuen, ähnlichen Handlung kollidiert und in andere Richtungen weist. Alles klar? Ach, lest doch selbst!

Als nächste Folge lese ich gerade: Pyramiden. Ist umstritten, ob es auch in der Wächter-Reihe zu lesen ist, es handelt aber auch teilweise in Ankh-Morpok, deshalb kann man es gut parallel lesen.

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Montag, August 17, 2009

Film: The hurt locker - Tödliches Kommando



Der vielfach preisgekrönte Film zeichnet sich durch seine dokumentarfilmähnliche Handlung aus. Auf diese Art und Weise erlebt der Zuschauer hautnah und quasi live mit, wie der Alltag einer Bombenräumkompanie im Irak aussieht. Tag für Tag müssen Bomben entschärft werden, daraus entsteht mit jeder Bombe jedesmal eine neue Spannungsspitze und man hat einen Eindruck davon, wieviel Streß die amerikanischen Soldaten im Irak aushalten müssen. Einblick in ihr Privat- und Gefühlsleben erhält man natürlich auch. Dieser Mix ist schonungslos ehrlich und erschreckend. Dem Film ist es auch hoch anzurechnen, dass er ohne Beschönigung der Armee und dem sonst vaterländischen Pathos und Hochgelebe der amerikanischen Nation auskommt.
Sollte jemand also einen George Clooney Thriller alias "Syriana" oder Depri-Anti-Action à la "Jarhead" besser finden, der ist in dem Film sicher fehl am Platz.
Für an der Thematik Interessierte sicher eine Bereicherung!

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Samstag, August 15, 2009

Film: G.I Joe



G.I. Joe ist genau für Freunde sinnentleerter Unterhaltung. Action-Puristen kommen weniger auf ihre Kosten, da sich die Ninja-Kampfszenen auf ein Minimum beschränken. Auch die Szene mit Verfolgungsjagd per Motorrad hat mich ein wenig enttäuscht, weil es doch ein wenig unnatürlich und ab und an aussieht, als würden physikalische Gesetze ausgehebelt.
Aber Beeindruckend sind die gesammelten Anspielungen auf andere Science-Fiction-Fantasy-Filme. Wenn man genau hinsieht, endeckt man einige Szenen aus Star Wars, Matrix, James Bond usw.. Diese Augenblicke der Wiedererkennung lassen den bekennenden Action und Sciene-Fiction Fan lächeln.
Wirklich überzeugt hat mich auch die schauspielerische Leistung von Siena Miller. Ich finde Siena sogar attracktiver als Megan Fox.

G.I. Joe: The Rise Of Cobra Berlin Photocall

Samstag, August 08, 2009

Kino: Maria, ihm schmeckt's nicht



Schöner Samstagabendfilm. Einge Male sehr herzhaft gelacht. Genauso stellt man sich die Verhältnisse auch vor. Und beruht auch auf einer wahren Geschichte von Jan Weiler. Das macht das Ganze so authentisch. Oder auch, dass man die italienisch sprechenden Italiener im Film einfach so natürlich belassen hat. Es gibt lediglich Untertitel, ab und an und wenn man sie mal braucht. Braucht man aber nicht wirklich. Ich würde sagen, gerade für diejenigen mit ein bißchen Italien-Urlaub-Erfahrung ein sehr schöner Film mit Christian Ulmen, der einmal mehr überzeugt durch seine authentische Spielweise.
Sehr hinreissend ist auch Mina Tander, die mir bisher noch nicht aufgefallen war, allerdings auch schon eine Rolle in "In jeder Sekunde" spielte:



Ich glaub, den muss ich mir auch noch ansehen.

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Freitag, August 07, 2009

Nächster Pratchett-Roman gelesen: Helle Barden

Nun bin ich schon fertig mit dem Lesen des 2. Schweibenwelt-Romans - das geht Schlag auf Schlag. In "Helle Barden" der Wächter-Reihe werden einem dauernd neue Leichen präsentiert, denn jemand hat das GFÄHR der Assasinen gestohlen. Diesmal ist die Scheibenwelt mit ihrer Stadt Ank-Morpork ein weit ungemütlicherer Ort geworden, als noch im 1. Teil, in dem noch ein großer, von Zaubersprüchen herbei gerufener Drache wahllos Leute der Stadt gegrillt hat.
Scheinbar wahllos werden immer wieder Opfer in der Stadt gefunden, die von einem Menschen getötet wurden, der sich scheinbar nicht an die vorgegebenen Mordquoten und die Bräuche der Assasinengilde hält. Das macht das Buch diesmal so unheimlich. Sehr nah an der Realität sind auch die Begleitumstände mit denen die Wächter zu kämpfen haben:
z. B. werden die Ermittler an ihrer Arbeit vom Patrizier gehindert, indem ausgerechnet der gutmütige Hauptmann Mumm, der erfahrenste Wächter, vom Dienst suspendiert wird. Die ganze Geschichte weist diesmal unglaubliche Ähnlichkeiten mit einem Krimi und den Ermittlungsmethoden der Polizei auf! Lustig dabei ist die Umsetzung. Ein Mitglied der Wache ist eine Untote, genauer ein Werwolf. Sie kann natürlich nur mit Silberkugeln getötet werden, was die Verbrecherjagd natürlich ein wenig sicherer macht. Später sollen auch Vampire eingestellt werden, um das Blut der Toten besser analysieren zu können.
Am Besten gefallen mir aber noch die Anspielungen auf Leonardo da Vinci, im Buch als Leonard da Quirm vertreten, der vom Patrizier unter der Stadt an einem geheimen Ort gefangen gehalten wird, offiziell als tot gilt und nun ganz konzentriert vom Patrizier finanziert seinen Erfindungen nachgehen kann. So geht auf sein Konto unter anderem die wichtige Erfindung: "Praktische-Zettel-um-Notizen-zu-schreiben-die-Dinger-kleben-fest-aber-man-kann-sie-wieder-lösen." Leonard zeichnet auch Bilder. Dem Patrizier gefällt das z. B. recht gut, das einen Jungen zeigt, der mit seinem Drachen in einem Baum steckt.
Diesmal ist in der Reihe auch zum ersten Mal so etwas wie eine kleine romantische Liebesgeschichte mit eingewebt, denn Korporal Karotte verliebt sich in die Untote, was der Handlung noch einen Hauch von extra Spannung einverleibt.
Schade finde ich, dass mir manche Dinge so unerklärlich schnell aufgeklärt worden sind, und man sich fragt, wie der Korporal da nun drauf gekommen ist. Ich hing dem Geschehen manchmal ein bisschen hinter her. Ebenfalls unklar war mir der Grund, weshalb Karotte einen hier noch nicht erwähnbaren Fakt so schnell ausgeschlagen hat und Beweise verschwinden ließ, obwohl schon früh im Buch und auch schon im 1. Teil immer wieder diverse Andeutungen hinsichtlich Karottes Vergangenheit aufgetaucht sind. Ich bin jedenfalls gespannt auf den nächsten Teil.
Gemäß der Lesereihenfolge könnte ich jetzt lesen:
- Hohle Köpfe
- neben Helle Barden hätte man schon parallel lesen können:
- Gefährliche Possen
- Voll im Bilde
- Pyramiden
Mal sehen, was ich im Regel des Bücherladens als nächste so finde! Bin mal gespannt, was mich dieses Mal erwartet.

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Schon wieder Kino: Public Enemies



In Überlänge! Die hat dem Film auch gut getan, denn sonst wäre es eine ziemliche Hetze durch die Bioraphie von Dillinger geworden. So zeigt er auch mal die ruhigen Seiten von Johnny mit sehr langen Einstellungen. Überhaupt finde ich den Film ziemlich abwechselungsreich. Einfallsreiche Actionszenen bei den Ausbrüchen und Banküberfällen, dann wieder Suspense, wenn es um die Liebesgeschichte zu seinem Blackbird geht. Ha, ich liebe die Einstellungen in den Filmen von Michael Mann. Da weiss man bekommt. Klare Aussagen, kühle Jokes, witzige Pointen. Gute und Böse. Die Dramatik, die dazwischen aufgerieben wird.
Und die Schauspieler: nix zu meckern, Johnny Depp und Christian Bale sind absolute Oberklasse! Auch die Nebenrollen sind durchgängig erstklassig besetzt!
Kamera: Schöne, neue, frontale, direkte Einstellungen. Man fühlt sich manchmal, als würde man den Charakteren auf den Bauch gebunden werden, so nah ist man am Geschehen.
Lohnt auf jeden Fall, den Film zu sehen!

Musik als Zugabe:

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Samstag, August 01, 2009

Terry Pratchett: Wachen! Wachen!

Nach langer Orientierungsphase, wie und wo man denn nun in die wunderbare Welt der Scheibenwelt eintaucht, habe ich mir sagen lassen, dass man ganz gut mit der Wachen-Reihe einsteigen kann. Um die Romane von Pratchett hat sich ja ein regelrechter Kult entwickelt. Ich weiss nicht, wie ich dem so lange wiederstehen konnte. Aber: ich glaube, die Romane mag man eben, oder eben nicht. Ich finds ganz gut.
Die Scheibenwelt wird in den Romanen von Pratchett mit wechselnden Schwerpunkten beschrieben. In der Wachen-Reihe wird den Stadtwachen ein Denkmal gesetzt; Hintergrund ist der beklagenswerte Fakt, dass in Actionfilmen und Romanen grundsätzlich alle Wachen niedergemetzelt werden, ohne eine größere Rolle zu spielen. Auch in Ank-Morpork haben die Wachen einen schweren Stand, belegen sie doch im öffentlichen Ansehen die hinteren Plätze. Überhaupt sind die Romane auf eine hintergründige Art und Weise gesellschaftskritisch. Wird die Situation dieser Stadt auf moderne Gesellschaften übertragen, lässt einen die sarkastische Sichtweise des Autors ständig schmunzeln. Allein die Organisation der ank-morporkischen Gesellschaft in Gilden ist ein immer wiederkehrender running gag. So gibt es für alle Berufsstände "Gilden", u. a. auch einen für die Assasinen. So gibt es z. B. Mordquoten - natürlich muss man als Mörder eine gültige Lizenz nachweisen können. Diebe, Bettler und Clowns sind genauso organisiert. Man bezahlt sie, damit keine unautorosierten Straftaten begangen werden können. Das wirft natürlich ein zweifelhaftes Licht auf die Wachen, die nunmehr fast überflüssig geworden sind, wenn dann nicht doch immer wieder etwas passieren würde, was den furchtlosen Einsatz von den Hauptfiguren Hauptmann Mumm und dem späteren Korporal Karotte nötig machen würde.
Ein Alptraum muss übrigens die Übersetzung gewesen sein. So sprechen unterschiedliche Ethnien wie Trolle, Zwerge, der Patrizier und die gemeinen Leute von Ank-Morpork auch verschiedene Sprachen, was sich in der Art und Weise der benutzten Sprache und teilweise eigens erfundenen Wörter ausdrückt. So muss der Übersetzer wohl oft lautmalerisch spekuliert haben, welche Wörter mit diesem oder jenem englischen Wort wohl gemeint sein könnten. Diese Stellen gefallen mir besonders, da man hier besonders tief eintaucht in die Scheibenwelt.
Neulich kam auch ein anderer Einstiegspunkt im Fernsehen - auf RTL: Die Farben der Magie. Darin wurde ein anderer Erzählzweig behandelt, der sich hauptsächlich mit den Zauberern beschäftigt.
Für Neueinsteiger wie mich waren die Gedanken zur Erzählreihenfolge interessant. Auf Wikipedia gibt es eine ganze Armada von Artikeln, die sich mit der Scheibenwelt und ihren Romanen befassen.
Wenn man mal Blut geleckt hat, bleibt man dabei und will immer mehr. Ich bin momentan schon am 2. Buch der Reihe "Helle Barden" und finde es immer noch köstlich. Wenn ich weiter so schnell durchkomme, dürfte ich bis zum Ende des Jahres die Reihe durch haben.

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Aktuell im Kino gesehen



Gestern Abend war ich in "Selbst ist die Braut".
Herrlicher Samstag-Abend-Film! Waren auch fast nur glückliche Pärchen unterwegs.

War lustig aber lang nicht so witzig wie "Hangover", den ich mir letzte Woche angesehen hab:



Nach dem Film musste ich noch auf dem Nachhauseweg lachen:
"Sie trägt den Holocaust-Ring meiner Großmutter!" -
"Ich wusste gar nicht, dass die da Ringe verteilt haben!"

Außerdem hab ich mir pflichtbewusst wie ich bin, Harry Potter angesehen:



Viele fanden den Film nicht so gut, weil er etwas düsterer ist und nicht mehr ganz so witzig ist. Der Tod von Professor Dumbledore schlägt einem natürlich ganz besonders auf das Gemüt.